Bereits seit dem Jahr 2001 finanziert der Förderverein Bibliothek des Mariengymnasiums e. V. Jever die Restaurierung vom Verfall bedrohter Bände aus der Bibliothek des Mariengymnasiums.
Die Aufträge werden in der Regel an die Firma Depping in Münster / Westf. vergeben, ein Familienunternehmen mit internationaler Reputation.

Am Sonnabend, dem 16. März 2002 waren deshalb 13 Mitglieder des Vorstandes und des Vereins der Einladung von Inhaber Norbert Depping nach Münster gefolgt und konnten die Arbeit an den jeverschen Bänden vor Ort beobachten.
Vorher ließ es sich der Inhaber jedoch nicht nehmen, die interessierten Besucher fachkundig in die Materie des Buchbindens und -restaurierens einzuweisen. Er erklärte verständlich Arbeitsschritte und Fachbegriffe und hatte auch jede Menge Anschauungsmaterial zur Geschichte des Buches zusammengestellt, das die Jeveraner anschauen und -fühlen durften.

So machten eine Keilschrifttafel, Papyrus, Pergament und verschiedene Ledersorten (Schwein, Kalb, Ziege, Schaf) die Runde, darunter auch das wertvolle rote Maroquin-Leder. Auch an hauchdünnem Blattgold fehlte es natürlich nicht.
Das besondere Highlight dieser Anschauungsstücke war vermutlich ein mehrere hundert Jahre alter Band aus Großbritannien, der unter dem Goldschnitt mit der sogenannten „For-edge-painting“-Technik bemalt war. Dabei handelt es sich um eine Illustration, die auf den Seitenkanten des Buches angebracht ist und erst beim Auffächern der Seiten sichtbar wird.

Im Anschluß an diese ausführliche theoretische Einführung ging es für die Besucher an die eigentliche Besichtigung der Werkstatt. Gerit Depping, der Sohn des Inhabers, zeigte an mehreren Stationen die einzelnen Arbeitsschritte vom zerlegten Buch bis hin zum wiederhergestellten, restaurierten Band und gab Einblicke in die Arbeit an den Bänden des Mariengymnasiums¹Text und Bilder aus Münster von Dr. Matthias Bollmeyer.

Ein Großteil der Restaurierungen ist nun mehr abgeschlossen. Der Förderverein konnte hierfür mehrere 100.000 € aufwenden – dank der Beiträge der Mitglieder, großzügiger Spenden und Stiftungsgeldern.

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  Text und Bilder aus Münster von Dr. Matthias Bollmeyer